Herausforderungen der Philosophiegeschichtsschreibung
Wer über Theorien, Methoden und Probleme der Philosophiegeschichtsschreibung nachdenkt, steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Einerseits sieht sich die Philosophiegeschichte zunehmend unter Druck, thematische Verengungen und Ausgrenzungen des 19. und 20. Jahrhunderts zu revidieren. Andererseits harrt eine Vielzahl älterer und neuerer Zugänge – von der Ideen- und Begriffsgeschichte über die Diskursanalyse und die historische Praxeologie bis zur feministischen Kanonkritik und dekolonialen Philosophie – einer kritisch-vergleichenden Rekonstruktion. Ebenso muss gefragt werden, wie weit sich Forschungen zur Philosophiegeschichte den Perspektiven der Wissenschafts-, Kultur- und Sozialgeschichtsschreibung öffnen sollten. Die Beiträge dieses Bandes stellen sich diesen Herausforderungen.
More-Than-Human Aesthetics - Venturing Beyond the Bifurcation of Nature
Edited by Melanie Sehgal and Alex Wilkie
In a present marked by planetary crisis, a radical rethinking of aesthetics is necessary. This inspirational collection proposes a new way of thinking about aesthetics as fundamental to cultivating more liveable futures.
Drawing on the philosophies of Alfred North Whitehead and Félix Guattari, the book develops aesthetics as central to all more-than-human forms of experience, including knowledge practices. Each contribution invites readers on an adventure to explore how this broader view of aesthetics can reshape areas including biomedicine, geological forensics, nuclear waste, race, as well as arts and education.
This is an agenda-setting contribution to understanding the significance of aesthetics in science and technology studies, as well social and cultural research more broadly.
Das Wertproblem in der Philosophie der Gegenwart - Aufsätze zu Wert und Sinn
Herausgegeben von Moritz von Kalckreuth
Nicolai Hartmanns Aufsätze über Werte und verwandte Einzelphänomene bieten nicht nur einen Einblick in die wichtigsten Themen seiner Wertphilosophie, sondern dokumentieren zugleich die Weiterentwicklung seines ethischen und werttheoretischen Denkens von den 1920er Jahren bis in die Nachkriegszeit. Dabei verdeutlichen die erstmals in einem Band gesammelten Texte auch Hartmanns Positionierung gegenüber Klassikern wie Aristoteles, Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche.
Die Grundfragen der Werttheorie und Wertethik haben Nicolai Hartmann über sein ganzes akademisches Leben hinweg begleitet. Entsprechend sind im Laufe der Zeit neben seiner monumentalen Ethik verschiedene Aufsätze entstanden, in denen sich Hartmann mit einschlägigen Einzelphänomenen befasst, seinen eigenen Gesamtentwurf umreißt oder sogar aktualisiert. Hier formuliert er seine berühmte These von Werten als „Problem“, reflektiert das Verhältnis von Werten und kulturell vermittelten Wert- oder Sinnerfahrungen und beschreibt Wertphänomene im Bereich des Ästhetischen. Zentral ist auch die Frage nach der Beziehung von Werterfahrung und „sittlichen Forderungen“, die er zudem mit Blick auf historische Vorläuferfiguren und Gegenentwürfe einordnet. Insgesamt ergibt sich das Bild eines reichen wertphilosophischen Denkens, das ausgehend von heutigen Debatten schon deshalb attraktiv ist, weil es die Frage nach Werten nicht auf moralphilosophische Probleme reduziert und angesichts von Erfahrungen von Geschichtlichkeit und kultureller Vielfalt sprachfähig ist.
In seiner ausführlichen Einleitung ordnet der Herausgeber Moritz von Kalckreuth die verschiedenen Texte in den Kontext des Gesamtwerks Hartmanns, der philosophischen Debatten zu seinen Lebzeiten und der heutigen philosophischen Diskussion um Werte ein.